Die von Johann Sebastian Bach überaus kunstvoll gestaltete Matthäus-Passion spricht alle Gefühlsempfindungen menschlichen Seins an. Sie ist ein großes Trauerritual, das Menschen dabei helfen kann, Gefühle der Wut, der Angst, der Traurigkeit, der Zuneigung und des Mitgefühls wahrzunehmen und auszudrücken.
An diesem Wochenende wollen wir die Matthäus-Passion J. S. Bachs kennen lernen und uns Zeit nehmen, einzelne Arien oder Choräle (z. B. den bekannten Choral nach einem Text Paul Gerhardts „O Haupt voll Blut und Wunden“) anzuhören und nachzuempfinden. Wir wollen versuchen, uns auf das ganze Drama der Leidensgeschichte Jesu einzulassen und dabei gleichzeitig nachzuspüren, wie es uns mit unserem eigenen Leid, mit unserer eigenen Trauer ergeht.
Das Wochenende wird umrahmt von Yoga, einfachen Gesängen, Gebet und Meditation. Diese Formen spiritueller Praxis helfen dabei, das, was innerlich erfahren wurde, im eigenen Bewusstsein zu verankern bzw. zu integrieren.